Leserbrief zum Bericht in den Lübecker Nachrichten vom 25.06.2008

Zu meinem Bedauern mussten wir in Ihrer Zeitung eine gänzlich falsche Zusammenfassung der Äußerungen unserer Stadtvertreterin lesen.

Das Begriffspaar „Freiheit und Sicherheit“ steht im Zentrum unserer Demokratie. Beide sind notwendig für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Freiheit ohne Sicherheit ist nicht denkbar und absolute Sicherheit lässt keine Freiheit zu.

Die Grenzen beider Begriffe müssen immer wieder ausgehandelt und definiert werden. Gerade an dieser Grenzlinie entstehen interessante und wichtige Diskussionen, die unsere Demokratie lebendig erhalten.

Wir freuen uns darüber, dass Polizeibeamte einen wesentlichen Teil zum Funktionieren unserer Demokratie beitragen. Ohne sie wäre unsere Gesellschaft nicht denkbar.

Wir sind dankbar für das klare Demokratieverständnis der Polizei und das demokratische Engagement vieler Polizeibeamter.

Die Polizei hat die Verantwortung für die Sicherheit in unserer Stadt übernommen und wir verlassen uns darauf.

Vorstellbar ist, dass der örtliche Polizist in seiner Amtsausübung einen Jugendlichen ermahnen muss, dass er sich der Gemeinschaft gegenüber sozialer verhält und Lärm oder zu laute Musik vermeidet. Oder der Polizist sieht sich veranlasst, in einem Konflikt zwischen einem älteren Menschen und einem Jugendlichen die Partei des Jugendlichen zu ergreifen – man kann sich da viele Situationen vorstellen.

Es gehört nicht viel Phantasie dazu sich auszumalen, dass es dem Jugendlichen am nächsten Tag schwer fällt, bei dem selben Mann nun in seiner Eigenschaft als Bürgervorsteher Rechte einzufordern und darauf zu vertrauen, dass sie auch wahrgenommen werden. Auch der ältere Mensch wird schwerlich an eine Unparteilichkeit glauben, wenn seinen Argumenten bei einer Diskussion mit dem Bürgervorsteher nicht Recht gegeben wird…

Sowohl für die Bürger unserer Stadt wie für den Bürgervorsteher können auf diese Weise Situationen entstehen, die beiden nicht gerecht werden.

Bei der letzten Wahl haben wir die geringe Wahlbeteiligung bedauert und das Desinteresse vieler Bürger an ihrer Demokratie. Wir alle müssen uns fragen, wie es geschehen kann, dass wir die Bürger nicht mehr erreichen, für die wir Politik machen wollen. Wir müssen uns dringend Strategien einfallen lassen, mit denen wir das ändern können.

Leider haben Sie außerdem nicht berichtet, dass unsere Stadtvertreterin Herrn Lojek eine Sonnenblume schenkte, die er gerne annahm und dass beide gemeinsam, eingehakt und fröhlich für das Bild der Stadtvertretung posierten.

Wir sind froh, dass unser neuer Bürgervorsteher mit unterschiedlichen Meinungen kein Problem hat, sondern den Einwurf als normale, faire Auseinandersetzung in einer lebendigen Demokratie begreift.

Offensichtlich kann Ihr Redakteur nicht bis 3 zählen: Es waren 3 Sonnenblumen auf unserem Tisch und nicht nur zwei, allerdings sind wir mit zweien nach Hause gegangen, weil der neue Bürgervorsteher die dritte als Geschenk akzeptiert hatte.

Dass viele der 50 Zuschauer „unverständlich den Kopf schüttelten“, ist nur zu begrüßen. Stellen Sie sich vor, alle hätten verständlich geredet! Das wäre dann wirklich unverständlich geworden. Ich bin verständnislos einem Redakteur gegenüber, der so unverständliche Beiträge macht.

Trotz des etwas ungünstigen Termins (um 20.45 Beginn des Fußballspieles Deutschland gegen Protugal) war die Veranstaltung in der Ganztagesschule Weingarten ein schöner Erfolg.
Bis auf wenige Ausnahmen waren alle Plätze besetzt und der Referent Prof. Dr.-Ing. Robert Gasch von der TU Berlin zeigte in einem lebendigen Vortrag auf, dass schon in absehbarer Zeit eine Stromversorgung ohne Kohle und Atomenergie möglich ist.

Ab 19:00 Uhr war es klar und wer Sieger in Lauenburg war. Wir als Grüne freuen uns über 11,1 Prozent und bedanken uns bei allen, die uns Ihre Stimme gegeben haben. Mit zwei Sitzen als Fraktion ziehen wir in die Stadtvertretung ein und werden dort einen neuen Stiel der Politik einführen und unser Programm für die Stadt umsetzen.

Im Lokal "Anker" haben wir ausgiebig unseren Sieg gefeiert, obwohl etwas Wehmut dabei war. Unser gemeinsamer Bürgermeisterkandidat Sven Dahlgaard hatte es nicht geschaft. Leider konnten 230 Lauenburger Bürger sich nicht vorstellen, dass Herr Dahlgaard der bessere Bürgermeiser für Lauenburg gewesen wäre. Wir wünschen Ihm für sein weiteren Werdegang alles Gute.

Die Grünen treten zur Wahl der Stadtvertretung Lauenburg/Elbe mit einer kompletten Mannschaft an. Namen, Programm und Aktuelles zur Wahl findet sich in der Rubrik Wahl zur Stadtvertretung 2008

Als Vorstand wurden Susanna Brauer, Hans-Peter Sierich (Sprecher) und Wolfgang Bethge (Kassenwart) einstimmig gewählt. Der Schwerpunkt der nächsten Wochen werden die Vorbereitungen zur Kommunalwahl sein. Das Programm und die Kandidaten sollen im Februar festgelegt werden. Für die Kreistagswahl in den beiden Lauenburger Wahlkreise werden die Sprecher kandidieren. Unsere Kontaktadressen finden Sie unter: