Unsere schöne Naturlandschaft ist die Lebensgrundlage und auch Basis aller Werbung für sanften Tourismus. Es kann daher nicht angehen, dass die vor Jahrzehnten geplante Verlegung der B 208 als Umgehungsstraße wieder hervorgeholt werden soll; ein Projekt, für das es weder Bedarf gibt, dessen bisherige Kostenschätzungen mittlerweile überholt und zu niedrig angesetzt sein werden, vor allem aber, das massive Eingriffe in eine sensible Naturlandschaft bedeutet. Ratzeburg und die von dort mit einbezogenen Gemeinden sollten endlich im Sinne von Biodiversität, Klima- und Umweltschutz ihren Verzicht auf diese Umgehungsstraße erklären. Dagegen wäre es sinnvoller, Konzepte für den Verkehr der Zukunft zu entwerfen mit einer Verknüpfung aus Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV), Radverkehrsausbau und Umstiegsmöglichkeiten für den dann noch vorhandenen Individualverkehr. Durch den Verzicht auf die B-208-Verlegung werden Kreativität und Finanzen frei, die klüger eingesetzt werden können. Die Ratzeburger Orts-SPD hat schon gute Vorschläge genannt, die unserer jahrelangen Vorstellung entsprechen. Auch andere Fraktionen haben früher Verbesserungsvorschläge in ähnliche Richtung geäußert. Dazu wäre eine verbesserte Kooperation und Abstimmung mit der Stadt Mölln und weiteren Umlandgemeinden anzustreben. Unsere Wirtschaftsbetriebe – vor allem der örtliche Einzelhandel – sollten als ein gemeinsamer Markt gesehen und mit attraktivem ÖPNV verbunden werden. Dies ist mit sozialen Fragen eng verbunden; Elektroautos können keine alleinige Lösung sein, zumal sie für viele noch unerschwinglich sind. Regionale und ökologisch nachhaltige Arbeitsmöglichkeiten sind von Wert.
Bauprojekte, die immer mehr Naturfläche versiegeln, müssen Vergangenheit sein. Dies bedarf strengerer Prüfung als bisher. In Fällen, wie den unseligen Kahlschlagplänen am Ostufer des Ratzeburger Sees, sind wir entschlossen, diese mit breiter Unterstützung abzuwehren. Gesellschaftliche Vernunft und ehrliche Interessenabwägung sind Voraussetzungen, die wir stärken können. Wohnen muss erschwinglich bleiben, ohne weiteren Flächenverbrauch.
Dabei ist unsere Demokratie durchaus weiter entwicklungs- und verbesserungswürdig, damit die Menschen in all ihrer Vielfalt sich berücksichtigt.
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