„Umgehungsstraße“ Ratzeburg
Wertvolle Landschaft soll sinnlos geopfert werden
Zu den Forderungen, die sogenannte Umgehungsstraße für Ratzeburg zu bauen, die einen Umweg von rund 18 km für den ost-westlich auf der B 208 verlaufenden Verkehr bedeuten würde, stellt der Ortsverband Ratzeburg von Bündnis 90/Die Grünen fest: Ein Festhalten an der Umsetzung der sogenannten Umgehungsstraße von Ziethen über Schmilau nach Mölln ist eine rückwärts gerichtete Politik, die sich nicht am tatsächlichen Verkehrsaufkommen orientiert. Sie nimmt einen beträchtlichen und unwiederbringlichen Verlust von wertvollen Acker- und Naherholungsflächen leichtfertig und stillschweigend in Kauf.
Die seit vielen Jahren zur Argumentation herangezogenen Zahlen des Schwerverkehrs auf der B 208 sind in Wirklichkeit – verglichen mit anderen Bundesstraßen – gering. Eine prognostizierte Steigerung des Verkehrsaufkommens hat sich nicht erfüllt. Bei 147 Fahrzeugen (6,1 % Anteil am Gesamtverkehr) dieser Kategorie pro Tag (darin noch enthalten: Busse und landwirtschaftliche Fahrzeuge aus der nahen Umgebung) kann von einer Überlastung und damit dringendem Handlungsbedarf keine Rede sein. (Zahlen: Zählstelle Mustin, 2014).
Öffentliche Gelder - auch die des Bundes - können nur einmal ausgegeben werden. Bündnis 90/Die Grünen sprechen sich für die Verwendung der Gelder zum Erhalt der bestehenden Infrastruktur, wie z. B. der Landes- und Bundesstraßen und Brücken aus. Hier besteht in unserer Region weiterhin Sanierungsstau. Und schließlich setzen wir auf eine zukunftsfähige Verkehrspolitik, die den öffentlichen Personennahverkehr gerade auch in und um Mölln und Ratzeburg stärkt und nach intelligenten Lösungen sucht. Die ÖPNV-Anbindung der Dörfer muss verbessert werden. Wir sprechen uns dafür aus, klimafreundlich dafür zu sorgen, dass unser ländlicher Raum für seine dort lebenden Menschen attraktiv bleibt. Betonwüste war gestern. Die wertvolle Landschaft unseres Naturparkes Lauenburgische Seen muss für uns und zukünftige Generationen erhalten bleiben.
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